Rund Lyø und Alsen oder ENDLICH wieder nach Dänemark … Teil II

27.06. Nach einem entspannten und ausgiebigen Frühstück starteten wir gegen 1130 in Fynshavn. Der Wind wehte nur mäßig mit bis zu 08 kts aus südöstlicher Richtung. 25nm lagen vor uns, um unser heutiges Ziel, die Dyvig zu erreichen. Grund genug zum ersten Mal unseren “neuen” Gennacker auszuprobieren. Das Anschlagen und Setzen mit Bergeschlauch waren kein Problem und so ging es mit Kurs 345°und ca 5,3 kts, durch den kleinen Belt, unserem Ziel entgegen. Nach ca 6 nm hieß es nun “Halsen”. Das nötige theoretische Wissen dazu hatten wir. Somit brachten wir unsere Pacer immer mehr vor den Wind und ließen den Gennacker samt Schot auswehen. Aber irgendetwas stimmte hier nicht.

Also Kommando zurück! Was war passiert, wieso hat das nicht funktioniert? Julia und ich guckten uns fragend an und kamen gemeinsam zu dem Entschluß: irgendwie waren wir zu langsam, hatten wir doch Manschette vor unser ersten Halse unter Gennacker. Wir nahmen also wieder Fahrt auf. Bereiteten die Schoten für die nächste Halse vor und kurz darauf folgte schon die Frage: Klar zur Halse? KLAR zur Halse, kam als Antwort! Diesmal alles ein bisschen zügiger und schon hatten wir den Gennacker auf dem neuen Bug. Wir guckten uns an. Ging doch, sagten wir im gleichen Augenblick zueinander. Jetzt hatten wir erstmal Zeit den richtigen Trim für den Gennacker und unsere Pacer zu finden. Der Winde nahm ein wenig zu und wehte nun mit ca. 10 kts. Der neue Kurs wurde mit 8,8 nm und 270° abgesteckt. Zwischendurch guckten wir uns immer wieder an und ein grinsen machte sich in unseren Gesichtern breit. Patchwork’x lag ganz ruhig auf dem Steuerbordbug und die Logge zeigte zeitweise 7,2 kts an. Was wollen wir mehr? Nördlich von Nordborg, wir mussten den Kurs ändern, merkten wir auch schnell, dass der Wind immer weiter zunahm. Sollen wir, unerfahren wie wir sind, weiter unter Gennacker segeln? Lieber nicht, lautete unsere gemeinsame Entscheidung. Also fielen wir ab und bargen im Windschatten unseres Großsegels den Gennacker. War ja auch überhaupt nicht schwer, hatten wir doch den Bergeschlauch. Aber einen Fehler haben wir trotzdem gemacht, dazu später mehr. Die Fock wurde ausgerollt und der Wind wehte mittlerweile mit bis zu 18 kts. Hoch am Wind konnten wir jetzt in den Alsen Fjord segeln. Nur einen Schlag mussten wir machen, um Kurs in die Stegsvig zu nehmen. Auf dem Backbordbug ging jetzt Richtung Dyvig. Aber durch die Enge, unter Segeln, das kommt für uns nicht in Frage! Also Motor an und Aufschießer segeln. Großsegel runter und ab in die Lazy’s. Doch genau bei der dieser Aktion kam der angesprochene Fehler zum tragen. Hatten wir den Gennacker doch nicht ganz geborgen, sondern nur im unteren Teil mit einem Zeiser am Mast befestigt. Wie sollte es anders sein, hatte sich dieser jetzt selbstverständlich gelöst! Was sollen wir nun machen? Erstmal Zeiser um das Großsegel und die Fock musste nun auch schleunigst rein. Mit der Bergeleine versuchten wir den Gennacker, welcher zum Glück noch im Bergeschlauch war, irgendwie zu bändigen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen hatten wir es dann endlich geschafft, jedoch sollte sich bei dieser Aktion der Gennacker um die Steuerbord-Saling wickeln, sodass das Bergen des Gennackers inkl Bergeschlauch, nun direkt in den Salon erfolgen musste. Ganz vorsichtig ließen wir das Fall kommen, hoffentlich verheddert sich jetzt nichts an der Saling. Zum Glück ging alles gut und weder Saling, Bergeschlauch oder Gennacker wurden beschädigt. Unser Fazit: Wenn Du schon nen Bergeschlauch benutzt, berge trotzdem auch das gesamte Segel und werde nicht faul und unvorsichtig, indem du es einfach an den Mast bindest 😉

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